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Bundesinstitut für Sportwissenschaften (BISp)
Gemeinsam gegen Doping: ePartizipation in der Dopingprävention
Die Ausgangslage
Für das Dopingpräventionsprogramm „Gemeinsam gegen Doping“ der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) und dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) wurde eine mobile Applikation entwickelt. Die dreiteilige Applikation ermöglicht eine intuitive, interaktive und informative Beteiligung junger Hochleistungssportler:innen.
Das Problem
Die Gründe für die Anwendung von leistungssteigernden Mitteln sind so zahlreich wie vielschichtig. Meist gibt es kein alleinstehendes Motiv, das den Ausschlag zum Gebrauch verbotener Substanzen gibt. Dopende Sportler:innen entscheiden nicht von heute auf morgen, dass sie Gegner:innen und Publikum hinters Licht führen wollen. Die Hemmschwellen werden Schritt für Schritt abgebaut und oft wird aus dem Griff zu einfachen Schmerzmitteln irgendwann der Griff zur verbotenen Spritze. Auch im Nachwuchssport wird immer wieder die zwingende Notwendigkeit leistungssteigernder Präparate propagiert.
Die Idee
Junge Hochleistungssportler:innen sollen sich mittels der digitalen Applikation am Kampf gegen Doping beteiligen. Die Athlet:innen verfügen durch ihre zentrale Einbindung in das Sportsystem über ein aufgebautes Spezialwissen, welches hilfreich für die Dopingpräventionsarbeit ist. Über die klassischen Kommunikationswege sind die Sportler:innen so gut wie nicht zu erreichen. Hier schafft diese Applikation Abhilfe und ermöglicht den Sportler:innen orts- und zeitungebunden sich am Kampf gegen Doping zu beteiligen. Zudem soll das Ansehen der NADA positiv besetzt werden.
Die Umsetzung
In der Konzeptionsphase wurde Wert auf die Meinung der Zielgruppe gelegt und dies mittels Workshops sowie einer repräsentativen Umfrage gestützt. Die Learnings und Erweiterungsmöglichkeiten flossen direkt in die Umsetzung mit ein. Die mobile Applikation besteht aus drei unterschiedlichen Anwendungen.
100% Datenschutz – zudem in zwei Zielgruppen-Designs:
1. Poll & Vote
In den jährlich dreihundert Präsenzveranstaltungen werden Abstimmungen durchgeführt und dadurch die Interessen der Teilnehmer:innen abgefragt. Das Stimmungsbild fließt direkt in den Ablauf und die inhaltliche Gestaltung ein.
2. Agenda-Setting
Die Sportler:innen werden gefragt, welche Themen für Sie relevant sind. Zudem können Sie über die Themen abstimmen und eigene Ideen einbringen.
3. Ideen-Wettbewerb
Aufbauend auf dem Agenda-Setting können sich die Athlet:innen aktiv an den Themen, Ideen und Tools beteiligen und diese detailliert ausgestalten.
Das Ergebnis
Die Applikation ist fester Bestandteil der Vorbereitung von jährlich ca. 150 Workshops mit durchschnittlich 30 Teilnehmer:innen. Dadurch nutzen die Applikation mindestens 4.500 Athleten jährlich. Zu diesen Teilnehmern vor Ort reihen sich jährlich weitere 9.000 Nutzer:innen ein, die die Applikation online nutzen. Mit einer potenziellen Sportstruktur von ca. 28. Mio. Vereinsmitgliedern in ca. 90.000 Vereinen stellt die Applikation einen festen Bestandteil in einem der größten Dopingpräventionsprogramme der Welt dar.