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SCHOTT AG

Reiseführer

Die Ausgangslage

Im Jahr 2009 feiert die Schott AG 125-jähriges Bestehen. Das Firmenjubiläum sollte als
kommunikativer Anlass genutzt werden, um die heutige Schott AG darzustellen. 1884 von Otto Schott in Jena als Glastechnisches Laboratorium gegründet, ist Schott heute ein weltweit agierender Technologiekonzern und in mehr als 40 Ländern mit eigenen Produktions- und Vertriebsgesellschaften kundennah präsent. Die Hauptmärkte sind die Branchen Hausgeräteindustrie, Pharmazie, Solarenergie, Elektronik, Optik und Automotive. Schott ist ein B2B-Hersteller, dessen Komponenten im Endprodukt für Außenstehende oftmals schwer oder gar nicht erkennbar sind. Im Gegensatz zur Marke Ceran®, die der breiten Öffentlichkeit als Kochfeld bekannt ist, wissen nur wenige, was sich hinter Markennamen wie Amiran®, Opalika®, Mirogard® oder Zerodur® verbirgt.

Das Problem

Die kommunikative Herausforderung war es, populäre Anwendungsbeispiele zu finden, um das Leistungsspektrum von Schott und die Einsatzmöglichkeiten der Spezialgläser für jedermann begreifbar zu vermitteln. Im Konzert mehrerer PR-Maßnahmen zum Firmenjubiläum sollte eine außergewöhnliche Jubiläums- Publikation das heutige Konzernprofil mit all seinen Geschäftsbereichen, technischen Innovationen und deren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in einer bisher einzigartigen Form aufbereiten.

Das Zielsetzung

  • Jeder Mitarbeiter sollte mit einer kreativen Idee abseits der üblichen Jubil.umsbroschüren zu Anfang des Jubiläumsjahres überrascht und erreicht werden.
  • Die Darstellungsform sollte Schott bei (potenziellen) Mitarbeitern und ihrem privaten Umfeld, (potenziellen) Kunden, Marktteilnehmern, Medien und der interessierten Öffentlichkeit präsentieren, als internationales und innovatives Unternehmen mit 125-jähriger Erfahrung und Kompetenzträger für Spezialgläser in vielfältigen Anwendungsbereichen.
  • Die Kosten sollten sich zu mindestens 20 Prozent über das Projekt selbst refinanzieren.

Die Idee

Als Ergebnis der Kreativphase wurde für die Jubiläums-Publikation die Form “Reiseführer” gewählt. Das Genre ist ebenso glaubwürdig wie beliebt und eignet sich dafür, Schott als Global Player darzustellen. Das Buch führt – passend zum 125. Geburtstag von Schott – zu 125 Reisezielen auf der ganzen Welt, an denen Spezialgläser des Konzerns zum Einsatz kommen. Zu den Zielen gehören zum Beispiel Teleskope in der chilenischen Atacama-Wüste mit von Schott gefertigten Spiegelträgern aus Glaskeramik, das Mahnmal in Madrid, das an die Terroropfer erinnert und aus 15.600 Glassteinen besteht oder auch das Restaurant auf dem Eiffelturm, das mit Brandschutzglas umgeben ist. Als Besonderheit wurde der Mond als Reiseziel 125 + 1 gewählt, denn dort liegen noch Kameras, ausgerüstet mit optischen Komponenten von Schott, die die amerikanischen Astronauten zurückgelassen haben. Technische Innovationen von Schott und ihre vielfältigen Anwendungen werden als Vehikel für eine besondere Entdeckungsreise genutzt. So sind die Hintergrundinfos über die Anwendung der Spezialgläser mit touristischen Reiseinfos verbunden. Bei der Konzeption wurde darauf geachtet, dass möglichst viele Länder enthalten und alle Geschäftsfelder
recht ausgewogen vertreten sind – auch solche, die nicht in Form von zu besichtigenden Objekten gezeigt werden können. So wird etwa die Sparte Pharmaverpackungen in einem gesonderten Kapitel sowie einer Anzeige vorgestellt. Auf den letzten Seiten finden sich das Register mit dem Glossar, das die Eigenschaften der verschiedenen Spezialgläser erklärt, und den Adressen der Schott- Vertriebsbüros weltweit.

Schott Reiseführer

Die Umsetzung

Damit der Schott Jubiläums-Reiseführer ebenso glaubwürdig, hochwertig und professionell gestaltet ist wie ein „echter“ Reiseführer, setzte man auf Marken-Qualität. Für den Reiseführer wurde die Marke Baedeker gewählt, da sie international bekannt ist und als Synonym für seriöse Informationen gebraucht wird. Das Baedeker-Leitmotto: „Wissen, was es zu erleben gibt“ trifft genau die Zielsetzung, die auch Schott mit der Publikation verfolgt. Außerdem gibt es Belege darüber, dass schon der Firmengründer Otto Schott mit einem Baedeker auf Reisen ging. Im Baedeker Reiseführer Schott vereinen sich also die beiden Pioniere in Sachen Spezialglas und Reise. Möglich gemacht wurde die Umsetzung durch die Kooperation mit dem Marktführer auf dem Gebiet touristischer Publikationen in Deutschland und Europa: die MairDumont-Gruppe, zu der der Karl Baedeker Verlag heute gehört.

Schott Reiseführer

Das Ergebnis

Produziert wurde der Reiseführer mit einer Gesamtauflage von 25.000 Exemplaren. Die 15.000 deutschen Bücher sind im Januar 2009 erschienen, die 10.000 englischen im März. 3.000 Exemplare der englischen Version wurden mit einer eigenen Kontaktadresse für den Einsatz in den USA erstellt. Insgesamt 10.000 deutsch- und englischsprachige Mitarbeiter von Schott haben je ein persönliches, kostenloses Exemplar mit einem Anschreiben der Konzernleitung per Hauspost bekommen. Zuvor wurde die Veröffentlichung des Reiseführers in der Mitarbeiterzeitung, im Intranet und auf einer Litfasssäule am Mainzer Hauptstandort angekündigt.

Der Presse wurde der Reiseführer im Januar in Jena in der Schott-Villa (Reiseziel Nummer 28) vorgestellt – vom Vorsitzenden des Vorstandes der Schott AG, Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, und dem Vorsitzenden der Gesch.ftsführung von MairDumont, Dr. Volkmar Mair. Mitarbeiter, die weitere Exemplare haben möchten oder Abteilungen, die den Reiseführer als Geschenk für Kunden und Besucher oder als Give Away auf Messen und Events verwenden möchten, müssen ihn zum Preis von 12,50 Euro bei der Abteilung Corporate Public Relations kaufen – und so das PR-Budget zum Teil refinanzieren.

Das Kreativziel wurde mit der ungewöhnlichen, aber zielführenden Darstellungsform “Reiseführer” voll erreicht. Die Schott AG ist nach eigener Kenntnis das erste Unternehmen, das seine Kompetenz, Internationalität und Geschichte in dieser Form präsentiert.
Das Ziel, jedem Mitarbeiter in Deutschland zum Start des Jubiläumsjahres die (neue) Welt von Schott in die Hände zu legen, wurde ebenfalls zu 100 Prozent erreicht, da die Reiseführer – wie geplant – durch stringentes Projektmanagement zum 1. Januar 2009 fertig gestellt und ausgeliefert waren. Eine qualifizierte Evaluation auf den Ebenen Outcome / Outgrowth konnte aus Kostengründen leider nicht durchgeführt werden, aber folgende Parameter dienen als Indikatoren für eine erfolgreiche Aufnahme des Reiseführers bei den Zielgruppen. Über die Veröffentlichung des Reiseführers sind 16 Artikel in der Fach- und Tagespresse erschienen – mit einer verbreiteten Auflage von insgesamt 1.403.167 und durchweg positiver Tonalität. Innerhalb der ersten vier Wochen nach Veröffentlichung trafen ungefragt über 100 positive Reaktionen per Telefon, E-Mail und Brief beim Projektleiter ein – diese Anzahl schlägt alle bisherigen Erfahrungswerte.