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31. Januar 2017 Zeitzeuge Lesedauer: 6 Minuten

Jahreschronik 2016: PR-Agentur des Jahres im postfaktischen Zeitalter

Der Blick auf die globalen Entwicklungen des Jahres 2016 trübt die Freude über ein für Fink & Fuchs hervorragendes Jahr leider ziemlich: Terror, Populismus, neuer Nationalismus und die Erosion des Europa-Gedankens, Wirtschaftskrisen in vielen Ländern, die Beschleunigung des Klimawandels und eine zunehmende Zahl an Konflikten und Kriegen haben die Schlagzeilen von echten Meldungen oder Fake-News leider viel zu oft beherrscht.

Aber vielleicht werden wir in ein paar Jahren auf das Jahr 2016 als den Tipping Point für die Erkenntnis zurückschauen, dass Politik und unterschiedliche Nationen die großen Probleme der Welt nur gemeinsam lösen können. So viel Optimismus sei an dieser Stelle erlaubt. Denn trotz aller Herausforderungen ist bei historisch niedrigen Arbeitslosenzahlen und deutlichem, vom Konsumklima getriebenen, Wirtschaftswachstum die Zufriedenheit in Deutschland überwiegend gut. Inwieweit sich das im neuen “postfaktischen Zeitalter” verändert, können wir und einige unserer europäischen Nachbarn in 2017 auch mit unseren Kreuzchen auf den Wahlzetteln mitentscheiden. So oder so: es bleibt aufregend.

Für Fink & Fuchs war es in 2016 auch spannend. Wir blicken auf das zweitbeste Jahr in unserer Unternehmensgeschichte zurück.

Was mit einem Award begann, endete auch mit einem Award: Im Januar erhalten wir in Frankfurt den Deutschen PR-Preis Employer Branding für die Kampagne zur “1. Nacht der Ausbildung, Hanau”. Im November folgt in Berlin die Auszeichnung zur “PR-Agentur des Jahres” bei den PR-Report Awards.

Als erste Agentur erhalten wir diesen Award zum zweiten Mal. Dazwischen liegen eine Menge spannender Aufgaben und Projekte, die für ein solides Wachstum gegenüber dem Vorjahr sorgen.

Der in 2015 begonnene und in 2016 fortgesetzte Umbau der Organisation mit neuen MitarbeiterInnen aus unterschiedlichsten Disziplinen, wie auch unsere neue “Design-Thinking”-basierte Methodik greifen und sorgen für eine Vielzahl integrierter Kommunikationsprojekte. Die neuen Teams Kreation und Video werden ebenso erweitert wie unsere Digital-Truppe. Über 50 Filmprojekte, immer breitere Gestaltungsaufgaben von Infografiken bis zu Kundenmagazinen sowie gut 60 Digitalprojekte sind das Ergebnis.

Im Frühjahr treten wir der GPRA – Gesellschaft der führenden PR- und Kommunikationsagenturen in Deutschland – bei und in der zweiten Jahreshälfte geben wir uns einen neuen Namen. Na ja, fast. Eigentlich nehmen wir nur etwas von unserem Namen weg. Aber das tun wir aus gutem Grund:

Denn als 360°-Kommunikationsagentur sind wir nicht mehr die Fink & Fuchs Public Relations AG, sondern – kurz und knapp – die Fink & Fuchs AG. Der Name wird kürzer, denn unser Leistungsspektrum ist mittlerweile deutlich breiter.

Wachstum, Veränderung und Innovation brauchen nicht nur neue Köpfe und Zeit. Es braucht vor allem Raum. Spielraum. Entsprechend haben wir an unserem Stammsitz in Wiesbaden umgebaut und mit unserem “Playroom” ein Innovation-Lab für die Entwicklung neuer Ideen und Kampagnen geschaffen.

Mit Gadgets wie VR-Brillen, 3D-Drucker oder Robotern erleben Kollegen und Kunden was es heißt, die Zukunft zu verstehen.

2016 haben wir auch weiter an unserem guten Ruf als Arbeitergeber und Ausbildungsadresse gearbeitet. Das bleibt nicht unbemerkt: Im Rahmen der europaweiten Mitarbeiterbefragung des Holmes Reports werden wir erneut unter die Top-Arbeitgeber in Kontinentaleuropa gewählt und im ersten Arbeitgeber-Ranking “PR-Agenturen” von kununu gelangen wir auf einen hervorragenden zweiten Platz. Im Jahresverlauf wächst unser Team um 12 auf insgesamt 77 KollegInnen, darunter auch unser 18. Volontariatsjahrgang. Ach ja, und unsere Volontäre heißen ab dem neuen Jahr Trainees – es lebe der Anglizismus in unserer Branche.

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Digitale Transformation – wirklich überall?

Wer es übrigens noch nicht gehört hat, alles wird digital und transformiert. Big Data, Künstliche Intelligenz, Virtual Reality, 360° Video, 3D-Druck, Social Bots – das alles verändert die Welt, in der Wirtschaft allgemein, am Arbeitsplatz und im privaten Umfeld. Im echten Leben bedeutet das: 600 (!) Millionen Menschen laden im Sommer das Spiel Pokemon Go auf ihre Smartphones und blockieren – versunken im virtuellen Raum – den Strassenverkehr. Geben Sie es zu, Sie waren auch eine/r von ihnen!

Social Bots sollen mittels maschinell erzeugten Fake-News im Social Web die US-Präsidentenwahl beeinflusst haben. Sprachgesteuerte, “smarte” Lautsprecher wie Alexa von Amazon drängen als Personal Assistants getarnt in die Haushalte. Wahrscheinlich weil Sie Fragen beantworten, auf die der Partner wahlweise aus Desinteresse oder Unwissenheit nicht mehr reagiert. Auf Befehl steuern sie das “intelligente” Haus und vor allem: Sie hören zu. Wohlgemerkt immer bei dauerhafter Verbindung zum Internet. Leider hören neben Alexa noch so einige andere zu, die das gar nichts angeht. Aber noch hat es ja jeder selbst in der Hand, wie smart seine eigenen vier Wände sein sollen.

Gerade im World Wide Web werden die Zuhörer, Manipulateure und Eindringlinge immer dreister. So wird das Jahr 2016 rückblickend wahrscheinlich auch als das “Jahr der Hacker” in die Geschichte eingehen: Bei Yahoo werden über eine Milliarde Nutzerkonten geknackt. Mit einer DDoS-Attack werden Twitter, Spotify oder Netflix lahmlegt, wobei eine große Zahl Internetfähiger Kleingeräte in einem Botnetz an dieser Service-Attacke mitwirken. Quasi als “Proof of Concept” für das Internet of Things … Auch inhaltlich greifen Hacker ins Weltgeschehen ein. Sie verteilen Mails von Präsidentschaftskandidatinnen zu strategisch geschickt gewählten Zeitpunkten als Wahlkampfmunition oder sorgen mit Football-Leaks für ungewollte Einblicke in den Finanzdschungel des Fussballgeschäfts.

In Deutschland sehen Experten, belegt durch unzählige Studien, in Wirtschaft und Verwaltung großen Nachholbedarf bei der digitalen Transformation oder Themen wie Industrie 4.0. Bei uns wird halt langsam, aber dann gründlich und entschlossen digitalisiert. Um das Schwungrad mit zu beschleunigen, engagieren wir uns bei der re:publica und der “Future Convention”; zwei Events die einen umfassenden Ausblick auf Digitaltrends und Zukunftsprojekte geben.

Derweil geht das große Monopoly-Spiel um die digitale Vorherrschaft weiter. Microsoft kauft für 26 Mrd. Dollar LinkedIn. Facebook kämpft alleine in Deutschland mit Hundertschaften gegen die zunehmende Verrohung der Sitten innerhalb des Social Web. Google diversifiziert unter dem neuen Namen Alphabet weiter und investiert u.A. in digitale Haustechnologien, Bio- und Gentechnik, selbstfahrende Autos oder Verkehrsmanagement. Bei Twitter dagegen will – trotz andauernder Verkaufsbemühungen – keiner einsteigen, beliebt bei den Usern aber für Investoren uninteressant. Aber wer weiß, vielleicht entpuppt sich Twitter in den kommenden Monaten als die Killerapplikation, um ganze Länder zu regieren.

Dass Digitalisierung auch so ihre Tücken hat, erleben manche Anwender konkreter als ihnen lieb ist. So entwickelt eine neue Handy-Generation von Samsung ein gefährliches Eigenleben, der Tesla-Autopilot bleibt nicht unfallfrei und das mit der Sprachverarbeitung müssen wir dann an der einen oder anderen Stelle wohl nochmal üben.

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Unternehmenskommunikation – digital, aber bitte mit guten Inhalten

Die bekannten Social Media Plattformen und je nach Neigung der Generationen X, Y oder Z auch andere Player wie Snapchat oder Messenger-Dienste treiben die dramatische Veränderung der persönlichen Kommunikation weiter voran. Das neue Informationsverhalten lässt die gedruckten Auflagen klassischer Medien weiter sinken und verschärft Phänome wie die Filter Bubble; nicht nur bei Medienverweigerern, die auf die Lügenpresse schimpfen.

Fake-News und freier Netzzugang werfen nicht nur in der Politik sondern auch für Unternehmen neue Fragen auf. Da kann der Tweet eines designierten Präsidenten schon mal einen Börsenkurs ins Trudeln bringen.

Kommunikation wird visueller, schneller, digitaler und zunehmend automatisiert. Aber nicht überall mit gleichem Tempo. So zeigt sich gerade der deutsche Mittelstand hier eher zurückhaltend. Fehlende Strategien, mangelndes Know-How und klassische Verhaltensmuster behindern die Entwicklung, wie unsere mit der Universität Leipzig realisierte Studie Mittelstandskommunikation 2016 zeigt. Wer im Zeitalter der Kundenzentrierung seinen Zielgruppen individuelle Erlebnisse entlang der Customer Journeys bieten will, kommt jedoch um eine radikale Transformation hin zu digitaler Human Centered Communications nicht herum.

Achtung, jetzt wird es abgehoben und für den einen oder anderen Kommunikator vielleicht sogar etwas verstörend. Denn die Hypethemen des Marketings reichten in 2016 von Content und Influencer Marketing über Programmatic Advertising bis zu so genannten Predictive Analytics, die den Treibstoff für besseres Kundenverständnis liefern. Mobile First und Multi Device, personalisiert und ohne Medienbruch, sollen für die ständige Erreichbarkeit des Kunden sorgen. Automatisierung von Kommunikation, die via Chatbots, Algorithmen und KI-basierte Sprachverarbeitung, die Grundlage für individualisierte Echtzeit-Information schafft. Nicht zuletzt sollen zunehmende Gamifikation und die stetig steigende Zahl an Augmented und Virtual-Reality-Anwendungen immer intensivere Kundenerlebnisse ermöglichen.

Das geht alles nur digital, vorausgesetzt die Inhalte stimmen. Denn egal wie fancy die eingesetzte Technologie ist, ohne nutzwertige und unterhaltsame Inhalte – Neudeutsch Contents – läuft jede Kommunikation ins Leere. Das war übrigens schon immer so. Die klassischen Varianten von PR, Events, Werbung bis Messen werden – vernetzt mit dem Digitalen – weiterhin bedeutsam bleiben und immer aufwendiger produziert. So bekommt Weihnachtswerbung – von Starregisseuren inszeniert – immer stärker Spielfilm-Charakter. Quality-Content is King.

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Nicht digital – die wirklich wichtigen Themen 2016

Es gab übrigens auch gute Nachrichten in 2016: Laut Wired.de leben wieder mehr Tiger auf der Erde, der große Panda ist nicht mehr vom Aussterben bedroht und das Zika-Virus gilt nicht mehr als globale Bedrohung. Außerdem ist das Pariser Klimaschutzabkommen in Kraft getreten. Die ÷sterreicher haben es dann doch noch geschafft, mit Alexander Van der Bellen einen neuen Bundespräsidenten zu wählen. Die Wahlen in den USA haben gezeigt, warum es weiterhin das Land der ungegrenzten Möglichkeiten ist. Großbritannien will zeigen, was Frauenpower zu leisten imstande ist, und Jan Böhmermann ist wieder auf Sendung.

Im Sport startete das Jahr sogar furios: Am gleichen Wochenende gewannen unsere “Bad Boys” die Handball-Europameisterschaft und Angelique Kerber bei den Australian Open ihren ersten Grand-Slam-Titel. Im Herbst gewinnt sie nach der olymischen Silbermedaille auch noch die US-Open. Damit ist rund 20 Jahre nach Steffi Graf wieder eine deutsche Tennisspielerin die Nummer 1 der Weltrangliste.

Die Frührungsebenen von FIFA, UEFA und DFB wurden mehr oder weniger rasiert und endlich kommen sie dem Druck nach Reformen umzusetzen. Es bleibt leider die Frage, ob die Richtung so geschickt gewählt ist: Die Fußball-WM 2026 findet mit 48 Mannschaften wahrscheinlich in China statt, die Champion’s League wurde so reformiert, dass Geld und Titel paritätischer aufgeteilt werden. Allerdings nur unter den 5 bis 8 größten Vereinen Europas. Ein Champions League Finale in New York, vier weitere Schiedrichter an der jeweiligen Eckfahne oder gesponsorte Videobeweise – man darf gespannt sein, mit welchen absurden Ideen die umtriebigen Funktionäre demnächst um die Ecke kommen, um aus einer der schönsten Nebensachen der Welt die maximale Cash Cow zu machen. Soweit bekannt, muss sich der hochalpine Fußball mit solchen Sorgen noch nicht rumschlagen.

Immerhin, unsere Fussball-Mädels gewinnen bei Olympia in Rio Gold. Und überhaupt: Diese Mädels. Das Beachvolleyball-Turnier, bei dem Laura Ludwig und Kira Walkenhorst das brasilianische Heimteam und das selten faire Publikum niederschmettern, ist ein echtes Highlight. Die Fußball-Männer unter Leitung des hobbyangelnden Taktikmonsters Horst Hrubesch müssen sich erst im Finale gegen “Heulsuse” Neymar geschagen geben und holen eine kaum für möglich gehaltene Silbermedaille. Zwei Monate zuvor reicht es bei der reichlich skurrilen EM in Frankreich mit furchteinflößenden Isländern und zaubernden Walisern nicht fürs Finale. Gegen Frankreich scheitert (Achtung: marketingsprech) “Die Mannschaft” nicht an der Hand Gottes sondern an der von Schweinsteiger. Aber der eigentliche Held der EM ist ja sowieso ein nordirischer Spieler, der gar nicht gegen den Ball tritt. Dieser Song ist wohl das einzige, woran man sich bei dieser EM in ein paar Jahren noch mitgrölend erinnern wird.

So wundert es auch nicht, dass Schweini und Poldi ein paar Monate später den geordneten Rückzug antreten. Wie Mann das eben so macht, wenn er als Weltmeister auf dem Gipfel der Karriere angekommen ist. Das denkt sich wohl auch Niko Rosberg nach seinem ersten Formel-1 WM-Titel und tut es Ihnen gleich.

Im Kino geht 2016 tierisch die Post ab; natürlich voll digital. Mit Zoomania, Pets und “Findet Dorie” stehen gleich drei Computeranimationsfilme mit Tieren an der Spitze der Besucherzahlen. Während die Kinos wohl stärker von der jungen Zielgruppe gestürmt werden, sind die Charts für Musik-Alben von den Silver Surfern der Generation 50plus bestimmt: Udo Lindenberg belegt mit “Stärker als die Zeit” den ersten Platz. Ein anderer Altstar räumt auch mal richtig cool ab. Bob Dilon erhält den Literatur-Nobelpreis und erscheint erst gar nicht zur Verleihung – gab halt wichtigere Termine. Und hier noch eine wichtige Nicht-Nachricht: Helene F. schafft es 2016 mit keinem ihrer Songs unter die Top 3. Echt jetzt. Also wirklich.

Im TV gibt es auch Jubiläen, obwohl ja immer mehr Zuschauer ins Netz zu Netflix & Co abwandern. 6.000 mal “Gute Zeiten – schlechte Zeiten” auf RTL und je 1.000 mal Tatort und Tigerenten Club. Hier bleibt es jedem selbst überlassen, welches der Jubiläen für ihn ein Grund zum Feiern ist. Serien, Naturdokus, Kochsendungen, Talkshows, dafür weniger Filme (ohne Krimi in der Beschreibung) und nur noch am Rande des Programms Kultur- und Magazinsendungen. Die Spartensender EinsPlus und ZDFkultur werden eingestellt. Wer braucht schon Kultur in postfaktischen Zeiten? Dafür gibt es aber von ARD und ZDF den neuen Jugendkanal funk. Und wo? Digital im Internet, ganz dicht an der Zielgruppe. Da braucht man keinen Second Screen zum Twittern und kann schneller wegklicken.

Abschließend noch etwas von Fink & Fuchs: Auch in 2016 haben wir uns bürgerschaftlich engagiert und pro bono neben vielfältigen Aktivitäten für Hochschulen und Verbände auch lokale Sozialprojekte wie die Clown-Doktoren unterstützt. Leider konnten wir sie nicht für unsere Idee gewinnen, eine Kampagne gegen diese unsäglichen Horror-Clowns zu starten. Natürlich haben wir uns auch wieder an der “CSR-Projektwoche Wiesbaden Engagiert” beteiligt, den Mädchenchor Wiesbaden, den Fresko e.V. und das Projekt WiesPaten unterstützt. Unser Einsatz wird im Herbst zum vierten Mal mit der Golden Lilie der Stadt Wiesbaden ausgezeichnet.

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