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31. Dezember 2015 Zeitzeuge Lesedauer: 6 Minuten

Jahreschronik 2015: Berlin, wir kommen

Blickt man auf das Jahr 2015 zurück, so fallen einem leider zunächst eher viele schlimme Ereignisse ein. Die öffentliche Berichterstattung hangelt sich von #jesuischarlie über den Grexit zum Germanwings-Absturz, um von dort aus nahtlos in die Flüchtlingsdebatte, den IS-Terror und die Frage nach der Zukunft Europas zu schlittern. Da gehen die (immerhin) positiven Ansätze des Weltklimagipfels in Paris zum Jahresende fast schon unter. Nein, die Welt ist in 2015 kein besserer Ort geworden und viele stellen sich die Frage: “Wie schaffen wir das?”. Aus Sicht von Fink & Fuchs ist es genau andersherum. Denn zu Anfang des Jahres 2015 ahnen wir noch nicht, dass es ein sehr erfolgreiches Jahr wird. Doch der Reihe nach.

Nachdem wir Ende 2014 im PR-Agentur Ranking von Brand eins unter die Top 3 gekommen sind, geht bei uns gleich zum Jahresanfang die Post ab. Beim Neukunden Hasbro starten wir mit umfassender Kommunkation zur Spielwarenmesse und einer Kampagne zum 80sten Geburtstag von Monopoly. In der Kategorie “Inszenierung und Live-Kommunikation (Event, Sponsoring, Messen)” gewinnen wir mit unserer Kampagne zum “Tag des Hörens” den Internationalen Deutschen PR-Preis 2014 – ein Auftrag des Bundesverband der Hörgeräte-Industrie (BVHI). Direkt danach erhalten wir den Zuschlag der Bundesverwaltung als Agentur für alle Bundesministerien und nachgeordneten Behörden tätig werden zu dürfen. Bis zum Jahresende werden so fast 100 mittlere und große Projekte zu sehr spannenden Themen zusammenkommen. Im Mai werden wir nach einer europaweiten Mitarbeiterbefragung des Holmes Report unter die Top-Arbeitgeber in Kontinentaleuropa gewählt. Im Juli starten wir zudem unseren 17. Volontariatsjahrgang.

Intern gilt in 2015 für uns das “Opel-Prinzip”, denn kontinuierliches “Umparken im Kopf” ist angesagt: Mit einer neuen Organisatiosstruktur, verstärktem Einsatz von Methodiken aus dem Design Thinking und dem Gewinn neuer Mitarbeiter aus unterschiedlichsten Medien- und Kommunikationsdisziplinen kommen wir in einen spannenden strukturellen und kulturellen Wandel, der in 2016 fortgesetzt wird. Schließlich haben die Konvergenz der Medien und zunehmende Digitalisierung auch auf unsere Arbeit und die Anforderungen unserer Kunden einen zunehmenden Einfluss.

Wiesbaden, München – und jetzt Berlin

Der Bedarf für neue, content-getriebene Kommunikationsszenarien steigt – und davon profitieren auch wir: Nie zuvor in unserer mittlerweile 27-jährigen Geschichte konnten wir in einem Jahr so viel Neugeschäft realisieren wie 2015. Neukunden wie Hasbro, Lytro, Rackspace, Salesforce.com, der Bund, Fiducia-GAD oder Mittständler wie A.B.S. und Accumeda tragen zu unserem äußerst erfreulichen Wachstum bei. Unser neu eröffneter Standort in Berlin leistet ebenso einen fühlbaren Beitrag zu dieser Entwicklung. Auch beim Thema Arbeitgeberkommunikation geht es deutlich voran: Wir gewinnen namhafte Kunden und mit der Nacht der Ausbildung gelangen wir auf die Shortlist des Deutschen Preis für Online-Kommunikation und des Deutschen PR-Preis 2015, der im Januar 2016 vergeben wird. Das Auftragsvolumen für Digital Relations, also die Entwicklung von Digital-Strategien, Online-Plattformen, Social Media Engagements, E-Mail-Marketing oder Digitale Contents nimmt ebenso einen erfreulichen Umfang an. So konnten wir knapp 40 Filmprojekte und zahlreiche neue Webplattformen an den Start bringen.

Aber nicht nur uns und unsere Kunden treibt die Digitalisierung voran. Es ist das beherrschende Thema 2015 in Wirtschaft und Gesellschaft. Mit Buzzwords wie Digital Transformation oder Industrie 4.0 soll nun auch der Letzte von der “überlebenswichtigen” Bedeutung des Themas überzeugt werden. Auch wenn die Digitalisierung seit nunmehr drei Dekaden ganz oben auf dem Zettel steht, scheint dies nötig, denn nicht nur eine große Studie unseres Kunden Messe Frankfurt konstatiert einer nicht kleinen Zahl an Unternehmen einen deutlichen blinden Fleck bei der Anpassung an die Erfordernisse der Netzgesellschaft. Nicht viel besser sieht es in der (Netz)-Politik aus. Bei Intereressenabgleich, Entwicklung oder Regulierung von Internetversorgung, Netzneutralität, Datenschutz, IT-Sicherheit, Urheberrechten oder proaktiver Gefahrenabwehr im Internet war bei Bundesregierung und EU wieder viel Stückwerk und Nachholbedarf zu beobachten. Wie wird das erst, wenn das Internet der Dinge Gestalt annimmt, ein smartes Home unser Privatleben steuert und Konsumenten mit der Oculus Rift aus der grauen Realität in den digitalen Parallelkosmos entfliehen?

“Embrace Change” mit Doc Brown und Marty McFly

Natürlich kann man sich diesen Veränderungen nicht verschließen. Und so beschäftigen wir uns vor allem in der zweiten Jahreshälfte im Sinne von “Embrace Change” mit den Folgen der Digitalisierung auf Unternehmen, Gesellschaft und unsere Arbeit. Anlässlich des “Back to the Future Day” wagen wir mit Doc Brown und Marty McFly im Rahmen unseres Inspiration Jam einen Blick in die “Kommunikation der Zukunft”. Erstmals unterstützen wir die Future Convention und mit dem Center for Human Factors in Kaiserslautern werfen wir anlässlich der Jahrestagung einen Blick auf die Folgen von Digitalisierung und Industrie 4.0 für die Arbeit von Personalmanagern. Mit großer Resonanz stellen wir die ersten Ergebnisse unseres aktuellen Forschungsprojekts mit der Universität der Leipzig – die Studie Mittelstandskommunikation – vor.

Aber auch bei anfassbarer Technologie geht es in 2015 weiter voran: 3D-Druck gewinnt zunehmend an Relevanz. In China entsteht innerhalb weniger Tage eine komplette Luxus-Villa mit Teilen aus dem 3D-Drucker. E-Mobilität wird aufgrund größerer Reichweiten langsam attraktiv, während selbstfahrende Autos ihre ersten, heiß diskutierten Strassentests absolvieren. Immer mehr Roboter – auch für den Haushalt “ werden vorgestellt. Jeff Bezos von Amazon schafft es, mit Blue Origin erstmals eine Rakete wieder auf der Erde landen zu lassen.

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Die Konjunktur in Deutschland zeigt sich weiterhin stabil. Das können auch der VW-Abgaskandal, die volatilen Kapitalmärkte, die schwächelnde chinesische Wirtschaft oder die durch den Rohstoffpreisverfall bedingten Absatzkrisen in Russland oder anderen vom Rohstoffexport abhängigen Ländern nicht verhindern. Sogar der neue Mindestlohn wird nicht mehr kritisiert und nicht nur im linken Teil der GroKo als Erfolgsmodell gefeiert. Wer hätte das gedacht? Es gibt sogar mal wieder Zinsen – zumindest in den USA. Und eigentlich sind es auch nur Zinslein. Doch in Europa werden die Sparer dank der EZB auch darauf wohl noch länger warten müssen.

Kleine Lichtblicke gibt es auch beim Klima. Unter dem Eindruck von Monsterstürmen, Rekordtemperaturen, Dürren und Überschwemmungen steigt der Handlungsdruck, und so endet der Klimagipfel in Paris mit einer Einigung – wenn auch der Weg der Umsetzung ein sehr langer sein wird. Später werden sich einige der aktuell wichtigsten Menschen auf diesem Planeten auf die Fahnen schreiben, die “Dekarbonisierung der Weltwirtschaft” auf dem G7-Gipfel in Elmau angestoßen zu haben. Zu diesem Zeitpunkt weiß eine von ihnen noch nicht, dass sie vom Time Magazine zur “Person of the Year” gekürt wird. Ein schwacher Trost angesichts der zunehmendenn Radikalisierung der politischen Auseinandersetzung und der immer weniger solidarisch handelnden Europäischen Gemeinschaft.

YouTube, Netflix oder klassisch?

Bei den Medien passiert auch einiges. Youtube und Video-on-Demand machen den TV-Sendern das Leben zunehmend schwerer. Im Netz sind Plattformen wie Netflix oder Spotify auf dem Vormarsch, auch wenn die Verteilungsdiskussion zwischen Plattformen, Verlagen und Künstlern noch immer nicht abgeschlossen ist. Der Medienmarkt verändert sich weiterhin zu ungunsten von Print. Ob neue Online-Medienformate wie Bento, Motherboard, Buzzfeed, Business Insider Deutschland oder die von Xing angekündige Plattform für Debattenbeiträge die Antwort für den Journalismus der Zukunft sind, und gerade die jüngeren Zielgruppen zu Verlagsprodukten bringen, bleibt abzuwarten. Denn letztere tummeln sich aller Unkenrufe zum Trotz mehr denn je bei Youtube, Facebook & Co. Und nachdem Instagram auch Bilder im Hoch- und Querformat zugelassen hat, ist alles dort und auf Snapchat eh viel toller.

Die Unterhaltungsindustrie kann mal wieder neue Rekorde feiern, wenn auch primär mit Blockbustern wie Star Wars oder dem neuen Album von Adele. In Deutschland – wie immer unrühmliche Ausnahme – sind …ähem… die “Weihnachtslieder” von Helene Fischer noch erfolgreicher als das Album von Adele. Einer der größten Entertainer der letzten 20 Jahre verabschiedet sich: Stefan Raab hört nach 2.180 Folgen mit TV Total und Fernsehen überhaupt auf. Selten hatte jemand so viel Narrenfreiheit im TV wie er. Das können sich sonst nur Youtuber erlauben. Beispielsweise neue “Stars” wie Heaven King. Erfreulich: unter den Top-4 der Jahres-Charts findet sich auch das Diversity-Video “Love … “ des AD Council.

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Bei den für uns relevanten PR-Medien verabschiedet sich Haymarket aus diesem Marktsegment und übergibt “PR Report” und “kressreport” zum Jahresanfang an den Oberauer-Verlag, bekannt durch Magazine wie Wirtschaftsjournalist oder medium magazin. Oberauer wird auch die PR-Report Awards ausrichten, und erhält zum Jahresende auch noch von der DPRG den Zuschlag zur Organisation des Deutschen PR-Preis.

Sportlich ist 2015 nicht viel los auf deutschem Boden, schon gar keine Großevents – Deutschland im Sommer ohne Public-Viewing? Ja, das gibt es noch. Die Funktionärslandschaft des Fußballs wird mal richtig aufgemischt. Bei der FIFA hat es sich wohl endlich “ausgeblattert“. Doch während wir alle noch empört mit dem Zeigefinger gen Genf zeigen, wird uns langsam klar, dass unser Sommermärchen offenbar doch mit mehr als Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald finanziert wurde. Zu allem Unglück sagen die Hamburger auch noch “NEIN” zu Olympia. Da wars dann wohl auf absehbare Zeit mit olympischen Großereignissen in Deutschland.

Ob Jürgen Klopp nach seiner Achterbahnfahrt mit Dortmund nun auch in Liverpool als “Normal One” Titel holen kann, muss er noch beweisen. Ansonsten nichts Neues in Deutschland. Nach dem Motto “Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss”, rumpeln sich unsere Fussballjungs mit einer Mischung aus Pomadigkeit und Überheblichkeit zur Euro 2016. Die Bayern werden zum 25sten Mal Meister – erstmals auch noch bei den Frauen. Jenseits des Balls macht es da schon mehr Spaß: Mit Jan Frodeno gibt es in Hawaii wieder einen deutschen Iron Man Gewinner, Severin Freund fliegt auf Skiern zum Weltcup-Sieg und Mercedes gewinnt mal wieder die Formel 1 – auch ohne ein Rennen in Deutschland. Nicht bei allen im Team herrscht darüber gute Laune. Früher warf man sich den Fehdehandschuh ins Gesicht, heute ist es die Baseballkappe.

Zum Abschluss wollen wir noch an Helmut Karasek erinnern, der dieses Jahr leider zu früh verstarbt, aber zuvor noch eine Rezension des Ikea-Katalogs vorgestellt hat.

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Last but not least haben wir uns neben unseren Aufgaben für unsere Kunden auch wieder in pro bono Initiativen für die Clown-Doktoren oder während der “CSR-Projektwoche Wiesbaden Engagiert” die Goetheschule und das Projekt WiesPaten Wiesbaden unterstützt. Für all dies wurden wir einmal mehr mit der Golden Lilie der Stadt Wiesbaden ausgezeichnet.

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