ChatGPT, Perplexity & Co. verändern den Weg, wie Menschen nach Informationen suchen. Damit Unternehmen in den Antworten von Bots, LLMs und KI-Suchmaschinen erscheinen, ist Generative Engine Optimization (GEO) gefragt. Denn wer in KI‑Antworten nicht vorkommt, verliert Sichtbarkeit bei Kund:innen, Stakeholdern und Multiplikator:innen.
Zu GEO gehören wie zur herkömmlichen Suchmaschinen-Optimierung (SEO) technische, strukturelle und inhaltliche Aspekte und der richtige Umgang mit Owned, Social und Earned Media. Ihr Zusammenspiel bestimmt, wie sichtbar und relevant Marken für KI sind.
Owned Media stellt die strategische Datenbasis für GEO dar. Sie ist die Grundlage für Sichtbarkeit. Earned Media lädt die Markenautorität auf und erhöht das Vertrauen. Social Media liefert mit User Generated Content aus Plattformen wie Reddit & Co. eine weitere wichtige Stimme.
Welche Rolle Owned Media spielt
Damit Informationen von Unternehmen in KI-Antworten auftauchen, müssen sie zunächst überhaupt für KI-Crawler verarbeitbar sein. Dazu gleich mehr. Doch die reine Lesbarkeit reicht natürlich nicht. Es geht auch darum, dass sowohl die Information als auch der Absender als entsprechend relevant erachtet werden. Owned Media, von der eigenen Website bis zu Publikationen, kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Der Weg zu mehr Sichtbarkeit und Relevanz führt über technische, strukturelle und inhaltliche Aspekte.
Technische Aspekte von GEO
Ganz grundlegend: Damit die eigene Marke und die eigenen Botschaften in KI-Antworten auftauchen, müssen sie KI-Crawler zunächst überhaupt sauber verarbeiten können. Heißt: Die Seiten, auf denen diese Informationen zu finden sind, müssen gut crawlbar, indexierbar und strukturiert sein. Einiges davon gilt für SEO genauso. Andere Aspekte sind neu.
- Die Seite darf KI-Crawler nicht wegblocken, die robots.txt darf sie also nicht ausschließen
- Schema Markup macht Inhalte für KI-Systeme besser interpretierbar
- Die Rolle der llms.txt wird aktuell noch diskutiert, sie kann ein zusätzlicher Hebel sein, um Inhalte maschinenfreundlich darzustellen
- Ganz pragmatisch: Wer KI-Tools direkt seine Seite interpretieren oder eine llms.txt erstellen lässt, erhält ein ganz unmittelbares Feedback, wie die Seiteninhalte verstanden werden und welche Lücken existieren
Strukturelle Aspekte bei GEO
Auch bei der Struktur von Inhalten gelten für GEO ein paar der Faktoren, die auch bei SEO relevant sind – etwa der Einsatz von Headline-Tags. Zusätzlich geht es nun um Features, die besonders für KI-Suchen relevant sind: Contents, die als Antwortbausteine direkt verwendet werden können, schnelle Übersichtlichkeit durch Bulletpoints – und auch Listicles dürften ein Revival erleben.
- Klar strukturierte Texte mit hierarchischen Headline-Tags, die Antworten auf Nutzerfragen geben, performen besser
- Contents, die als Antwortbausteine direkt verwendet werden können
- schnelle Übersichtlichkeit durch Bulletpoints und Listen – inklusive prägnanter Mini‑Zusammenfassungen (TL;DR) für hohe Zitierfähigkeit
- Content sollte modular aufgebaut sein, damit Antworten zu Teilaspekten direkter erkennbar sind
- Quellen- und Zeitangaben, um die Aktualität und Relevanz zu belegen
- Formate wie FAQs und Listicles funktionieren nach aktuellem Stand gut
Antworten auf verschiedene Aspekte bereithalten
Wenn LLMs ihre Antworten zusammenstellen, zerlegen sie komplexe Anfragen häufig in mehrere Teilfragen (Query Fan-out) und wählen für jede die passende Antwort. Umfassende, gut strukturierte Inhalte mit verschiedenen Unterthemen bieten daher die Chance, mehrfach als Quelle berücksichtigt zu werden, mit unterschiedlichen Abschnitten für unterschiedliche Teilaspekte.

Inhaltliche Aspekte bei GEO
Nicht nur Menschen wünschen sich hochwertigen Content: Auch LLMs bevorzugen inhaltlich tiefe und vertrauenswürdige Texte, aus denen sie für ihre Analysen schöpfen können. Qualitität wird durch KI-Suchen noch wichtiger.
- Modular aufgebaute Contents, die präzise, konkrete Antworten zu Fragen liefern
- Tiefgehender Inhalt, der die Seite und den Absender als Quelle mit Expertise zeigt
- Formate wie FAQs, How-tos etc. Auch Glossare und Definitionen können helfen
- Auch Whitepaper und Studien, am besten mit klarer Methodik und Zitierfähigkeit
Vertrauenswürdigkeit als Qualitätsmaßstab
Mit dem EEAT-Prinzip (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) hat Google bereits Maßstäbe für Content-Qualität definiert, die auch im Kontext von KI-Recherchen relevant bleiben: Inhalte aus vertrauenswürdigen Quellen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, von KI-Modellen aufgegriffen zu werden.
Diese Auswahl ist kein Zufall, sondern Ergebnis von Autorität, die sich durch qualitativ hochwertige Inhalte und wiederkehrende Erwähnungen aufgebaut hat. Mehr denn je gilt es jetzt also, sein fachliches Wissen online zu pflegen: mit Expertise, fundierten Quellen und Zahlen und zitierfähigen Aussagen.
Earned Media: Autorität als Experte durch Dritte stützen
Einen wesentlichen Beitrag zur Sichtbarkeit in KI-Suchen leistet auch Earned Media. Das gilt für Medien genau wie für die Präsenz in Social Media durch Erwähnungen und Diskussionen. Gerade Reddit und Youtube tauchen in Statistiken zu den häufig genutzten Quellen von KI-Suchen mit signifikanten Anteilen auf.
- Erwähnungen und Verlinkungen von anerkannten Quellen sind wichtige Signale. Sie zahlen auf die Autorität zum jeweiligen Thema ein
- Medienerwähnungen und Fachartikel stärken die Markenautorität
- Social-Media-Signale wie Shares, Diskussionen und Mentions sprechen für Relevanz
- Verlinkungen von seriösen Umfeldern stärken den Expertenstatus
Heißt das KI-Zeitalter, dass ich mir Paid Media sparen kann?
Nein. Paid Media ist als Beschleuniger und Reichweitenbringer in der angestrebten Zielgruppe genauso relevant wie zuvor. Paid wirkt als Reichweiten‑Booster, Content‑Seeder und Katalysator für Earned Media. Denn die hierdurch ausgelösten Engagement-Signale zahlen auch ein. Oder Paid hat ohnehin dazu geführt, dass die Zielgruppe direkt mit Unternehmen oder Produkten in Kontakt tritt. Denn letzten Endes ist Sichtbarkeit in KI-Antworten ja kein Selbstzweck.
Wie Unternehmen in GEO einsteigen können
Wo sollten Unternehmen nun anfangen, um ihre Sichtbarkeit in KI-Antworten zu erhöhen? Im ersten Schritt mit einem Check, wo sie überhaupt stehen. Aus einer entsprechenden Analyse lassen sich die Lücken und Verbesserungspotenziale ableiten. Im nächsten Schritt sollte ein Konzept folgen, wie sich die GEO-Aspekte in der Kommunikation verankern lassen.
GEO-Check
- Wie sichtbar bin ich als Marke in den Themen, die für mich wichtig sind?
- Welche KI-Suchen nutzt meine Zielgruppe präferiert?
- Welche Lücken bestehen?
- Wie gut passen meine Kommunikationsaktivitäten in Owned, Earned und Social Media zu den Anforderungen?
Unternehmen, die GEO jetzt angehen und strategisch in ihren Kommunikationsaktivitäten verankern, sichern sich Sichtbarkeit – bevor die Konkurrenz es tut.