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Fink & Fuchs
weiterdenken

Ein Ausblick auf 2026: Im kommenden Jahr rücken wirtschaftlicher Nutzen, Resilienz und strategische Klarheit in den Mittelpunkt. Als Agentur für Innovationskommunikation begleiten wir Wirtschaftsbranchen und Technologiemärkte und haben sie genau im Blick, auch durch unseren Austausch mit Unternehmen, Institutionen und Entscheider:innen. Unsere Überzeugung: Technologie entfaltet ihren Wert nur dann, wenn sie wirtschaftlich wirksam ist, Vertrauen schafft und verständlich kommuniziert wird.

Die zentralen Entwicklungen für 2026 lassen sich in drei miteinander verknüpfte Themenstränge clustern:

1. Die KI-Kluft wird größer

2026 wird für die KI-Nutzung in Unternehmen und damit für die Debatte über ihren wirtschaftlichen Mehrwert entscheidend. Einerseits wird KI für die Mitarbeitenden in seinen Effekten viel griffiger werden. Denn Vorreiter-Unternehmen werden sie tiefer integrieren und mit Agenten sowie Workflow-Automatisierung in ihren Prozessen nicht nur Effizienz, sondern auch Effektivität gewinnen. Gleichzeitig wird KI an die Edge wandern – und so viel direkter da eingesetzt werden, wo Daten anfallen, wo Menschen arbeiten. Das eröffnet neue Anwendungsfelder in Industrie, Logistik, Mobilität und Sicherheit.

Andererseits wird bei denen, die keine nachhaltigen Produktivitätseffekte feststellen, ein Frustrationshoch erreicht. Das kann auch bedeuten, dass einige Unternehmen nach dem Absturz von Pilotprojekten eher auf Grasnarbenhöhe weitermachen und sich 2026 der Abstand zwischen KI-Vorreitern und Nachzüglern vergrößert.

2. Souveränität in Technologie und Wertschöpfung

Souveränität wird 2026 zu einem Leitmotiv, das sich konkret auf unternehmerische Fragestellungen auswirkt – und ein Faktor in Entscheidungen wird. Unternehmen streben nach mehr Kontrolle über Daten, Infrastrukturen und KI-Anwendungen. Nach mehr Kontrolle und Alternativen in ihren Lieferketten. Und nach mehr Transparenz. Abhängigkeiten reduzieren wird durch die geopolitische Lage an vielen Stellen ein Thema. Das ist keine Abschottungsstrategie, sondern gesundes Risikobewusstsein. Souveräne Clouds, regionale Rechenzentren und alternative Ökosysteme schaffen Handlungsspielräume.

Auch aus kommunikativer Perspektive ist Souveränität ein wichtiges Thema: Denn es geht um klare Darstellungen und Erklärungen, wie Technologien oder Lieferkettenakteure zusammenspielen. Um Aufklärung und um die Stärkung von Vertrauen in Akteure – sowohl internationale als auch nationale. Denn es braucht sowohl internationale Expertise als auch Aufmerksamkeit für neu entstehende Alternativen. Souveränität entsteht auch aus der Fähigkeit, auswählen zu können – weil das Wissen und die Optionen gegeben sind.

3. Cybersecurity: Neue Pflichten, reale Risiken, fehlende Vorbereitung

Cybersecurity erreicht 2026 endgültig die Vorstandsebene. Mit dem Inkrafttreten neuer regulatorischer Anforderungen wie NIS-2 steigen die Pflichten für Unternehmen erheblich. Technische Entwicklungen wie KI steigern die Risiken – befeuern aber auch die Lösungen der Verteidigerseite. Gleichzeitig zeigt sich: Viele Organisationen sind noch nicht ausreichend vorbereitet. Im Ernstfall drohen doppelte Konsequenzen. Neben massiven operativen Schäden durch Angriffe sind bei unter NIS-2 fallenden Unternehmen Strafen wegen Non-Compliance zu befürchten. Und NIS-2 ist nur ein Beispiel neuer Anforderungen.

Cybersecurity ist ganz direkt mit Betriebssicherheit, Resilienz und Governance verknüpft. Wer die Bedeutung des Themas im Unternehmen nicht verankert, geht Risiken ein. Auch im nächsten Jahr wird es schlagzeilenträchtige Vorfälle geben – und das ist die Art von Schlagzeile, die kein Unternehmen über sich lesen will.

2026 verlangt klare Entscheidungen und klare Worte

Je komplexer Technologien werden und je mehr Unsicherheiten Umbruchssituationen bringen, umso entscheidender ist Kommunikation. Sie schafft Orientierung, baut Vertrauen auf und ermöglicht Akzeptanz, bei Mitarbeitenden ebenso wie bei Kund:innen und Öffentlichkeit.

Die Rolle der CEO-Kommunikation als einem Pfeiler in der strategischen Unternehmenskommunikation wird 2026 noch deutlicher werden. Dazu gehört eine Gesamtstrategie, die Haltung vermittelt, einordnet und Vertrauen stärkt.
Internationale Beispiele zeigen, wie wirkungsvoll das sein kann: Jensen Huang, CEO von NVIDIA, agiert erfolgreich als Chef-Erklärer und ordnet KI konsequent als Infrastruktur ein. Er übersetzt technologische Tiefe in eine klare, konsistente Storyline, die er kompetent erzählt. Siemens setzt mit dem Begriff „Industrial AI“ bewusst auf Nutzen statt Hype und positioniert sich als Möglichmacher industrieller Transformation. Technologiekommunikation stellt unter diesem Dach konkrete Anwendungen vor und nachweislichen Effizienzgewinn unter Beweis. Beide Beispiele zeigen: eine klare Positionierung, Verständlichkeit und strategische Stringenz sind entscheidend für Glaubwürdigkeit.

CEOs werden zu zentralen Stimmen, von denen Haltung und fachliche Expertise erwartet werden. Wer Verantwortung, Sicherheit und Nutzen überzeugend kommuniziert, stärkt nicht nur seine gesellschaftliche Legitimation, sondern auch seine Marke.

2026 wird ein Jahr der Positionierung, der strategischen Entscheidungen und des konsequenten Tuns. Dazu gehört es auch, strategisch zu kommunizieren – nach innen und nach außen. Aus unserer Perspektive heißt das, technologische Exzellenz und kommunikative Kompetenz sind untrennbar. Wer beides verbindet, schafft nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg und Vertrauen in Zeiten tiefgreifender Transformation.

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