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Fink & Fuchs
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Deutschland steht wissenschaftlich glänzend da: Mit Exzellenzclustern, international vernetzter Forschung und starken Ingenieursleistungen. Doch der Weg vom Labor in den Markt ist deutlich schwerer als anderswo. Das liegt mit daran, dass Ideen innerhalb des Innovationsökosystems, aber auch bei potenziellen Kunden zu wenig sichtbar werden. Lesen Sie, wie Lab-to-Fab schneller umsetzbar wird und wie diese Innovationen sichtbar werden.

Was schiefläuft – mehr als nur Bürokratie

Expert:innen aus Wissenschaft, Unternehmen und Marktforschung sehen im Technologie- und Wissenstransfer die zentrale Schwachstelle des deutschen Innovationssystems. Die Ursachen sind vielfältig: Gründungsprozesse dauern zu lange und sind überreguliert. Junge Unternehmen bewegen sich in einer fragmentierten Förderlandschaft, in der es statt zentraler Anlaufstellen einen Flickenteppich an Programmen gibt. Zudem herrscht ein Mangel an Kapital, denn Wagniskapitalgeber investieren eher in skalierbare Plattformmodelle im Ausland.

Das in Deutschland ausgeprägte Silo-Denken erschwert außerdem die Vernetzung zwischen Forschung, Gründerszene und Wirtschaft. Und nicht zuletzt ist die Innovationskommunikation unzureichend. Gute Ideen scheitern oft daran, dass sie nicht richtig verstanden werden – weder von Investoren noch von Kunden. Sichtbarkeit und überzeugende Narrative können entscheidend dazu beitragen, Vertrauen in neue Technologien aufzubauen.

Lösungsansätze: Innovation braucht Kommunikation

Neben strukturellen Reformen braucht es eine kommunikative Neuausrichtung:

1. Strategische Innovationskommunikation: Technologien müssen verständlich erklärt und ihre Relevanz herausgestellt werden – mit Fokus auf Bedeutung und Nutzen statt Technikverliebtheit.
2. Wissenschafts- und Transfermarketing: Hochschulen und Forschungseinrichtungen sollten aktiv ihre Innovationspotenziale sichtbar machen.
3. Gründerkommunikation fördern: Start-ups brauchen nicht nur Kapital, sondern auch mediale Reichweite und Stakeholder-Zugang.
4. Plattformen schaffen für Dialoge zwischen Entwicklern, Investoren, Anwendern und Gesellschaft.

Damit Innovation begeistern kann, braucht es klare Botschaften, gute Geschichten und ein gemeinsames Zielbild des marktfähigen Produkts bei Forschenden und Kapitalgebern.

Wandelbots: Ein Vorzeigebeispiel – auch kommunikativ

Das Robotik-Start-up Wandelbots aus Dresden zeigt, wie aus universitärer Forschung eine marktfähige Lösung entstehen kann – und wie wichtig strategische Kommunikation für diesen Erfolg ist.

Mit dem weltweit ersten herstellerunabhängigen Betriebssystem für industrielle Robotik will Wandelbots der Automatisierung in der Breite zum Durchbruch verhelfen. Nach einem Strategiewechsel von individueller Hardware hin zu einer skalierbaren Software-Plattform für die Programmierung von Industrierobotern konnte Wandelbots sich bei Kunden wie Volkswagen und Schaeffler etablieren. Fink & Fuchs begleitet das Dresdner Start-up mit Innovationskommunikation.

Ausblick: Gute Ansätze, aber noch keine Transformation

Deutschland hat alles, was es braucht, um eine Innovationsnation zu sein: kluge Köpfe, gute Bildung, industrielle Kompetenz. Was fehlt, ist die Fähigkeit, diese Stärken in der Breite in marktfähige Produkte und zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu übersetzen. Im Koalitionsvertrag 2025 sind mit der Gründerschutzzone, dem Deutschlandfonds, und Bemühungen zur Entbürokratisierung bereits richtige Maßnahmen angelegt. Was jetzt zählt, ist die schnelle, praxisnahe Umsetzung. Vor allem braucht es mehr ganzheitliches Denken: Förderung, Transfer und Kommunikation müssen zusammengedacht werden.

Weiterlesen: FAZ-Artikel über Wandelbots

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